Immer mehr Unternehmen setzen auf sogenannte No-Code- und Low-Code-Anwendungen. Diese bieten im Vergleich zur klassischen Programmierung (auch als High-Code bezeichnet) in vielen Bereichen deutliche Vorteile, insbesondere in Bezug auf die Schnelligkeit der Umsetzung. In diesem Beitrag gehen wir auf die einzelnen Vor- und Nachteile ein und erklären, warum No- und Low-Code-Anwendungen eine vielversprechende Zukunft haben.
Bleiben Sie auf dem neuesten Stand beim Thema No- und Low-Code und folgen Sie ESCRIBA auf LinkedIn.
Mit dem englischen Begriff „Coding“ bzw. der deutschen Übersetzung „Programmierung“ verbinden die meisten Menschen immer noch die klassische Erstellung von Quellcode. Dieser besteht aus einer Abfolge von Anweisungen und Befehlen, die von einem Programmierer geschrieben werden, um die gewünschten Funktionen eines Programms (oder einer Anwendung) zu beschreiben. Quellcode ist also die für Menschen lesbare Darstellung eines Computerprogramms.
Nachdem der Quellcode geschrieben wurde, wird er von einem sogenannten Compiler oder Interpreter in Maschinencode umgewandelt, der von einem Computer ausgeführt werden kann. Der Maschinencode besteht aus einer Folge von Binärzahlen, die die Befehle und Daten des Programms darstellen. Somit bildet der Quellcode die Grundlage für die Erstellung von Software und dient als Ausgangspunkt für den gesamten IT-Entwicklungsprozess.
Erstellen von Anwendungen mit High-Code ist zeit- und ressourcenaufwändig
Das Erstellen von Anwendungen mit High-Code, also durch klassische Programmierung, ist oft zeit- und ressourcenaufwändig. Dies liegt daran, dass jede Funktion und jedes Feature von Grund auf neu entwickelt und manuell codiert werden muss, was einen hohen Aufwand an Fachwissen und Entwicklungszeit erfordert.
Normalerweise wird Quellcode in einer bestimmten Programmiersprache verfasst, wie zum Beispiel Java, Python oder anderen. Gerade das macht es für Laien ohne Programmierkenntnisse nahezu unmöglich, eigene Anwendungen (Apps) zu erstellen oder bestehende Anwendungen anzupassen. Zudem ist das Erstellen von Apps mit High-Code sehr zeit- und ressourcenaufwändig. So kommt es nicht selten bei IT-Projekten vor, dass sowohl die Budgetvorgaben als auch Deadlines nicht eingehalten werden können. Notgedrungen geht man mit unfertigen und fehleranfälligen Anwendungen live und behebt erst im Nachgang mit notwendigen Software-Updates (sogenannten Patches) die vorhandenen Bugs.
Kein Wunder also, dass viele Unternehmen diese Art der Softwareentwicklung sowohl intern als auch extern scheuen und lieber zu fertigen Produkten von Softwareanbietern greifen. Das Problem: Die standardisierten Lösungen decken selten das individuelle Anwendungsspektrum ab. Stattdessen enthalten sie meistens eine Vielzahl an Funktionen, die in der Praxis nicht gebraucht werden. Somit erhält man mit standardisierter Software einen „Rattenschwanz“, der mitbezahlt werden muss und durch unnötige Komplexität die Usability im Arbeitsalltag einschränkt.
Warum No- und Low-Code-Anwendungen oft die bessere Lösung sind
Mit dem Einsatz von No-Code und Low-Code (NLC) lassen sich insbesondere die größten Schwachstellen von High-Code-Anwendungen weitgehend vermeiden. Denn mit überschaubarem bis gar keinem Programmieraufwand lassen sich relativ schnell individuelle Anwendungen erstellen, die keine unnötigen Funktionen enthalten. Stattdessen bilden sie exakt das gewünschte Anforderungsspektrum ab und lassen sich dadurch einfach von den Nutzern bedienen. Weil die Entwicklung dieser Anwendungen auf einer NLC-Plattform wie beispielsweise der ESCRIBA ECAP mit vorgefertigten Modulen stattfindet, können selbst Personen ohne Programmierkenntnisse die Apps bei Bedarf anpassen.
Für No-Code-Apps braucht der User keinen Quellcode
Die einfachste Methode zur Erstellung einer eigenen Anwendung ist der No-Code-Ansatz. Dabei wird lediglich der Zugang zu einer No-Code-Plattform benötigt. Darin finden die Nutzer eine grafische Bedienoberfläche mit vorgefertigten Modulen. Per Drag-and-Drop lassen sich Module und Textbausteine nach Wunsch zusammenstellen. So entsteht gänzlich ohne Programmierung Schritt für Schritt eine Anwendung. Diese kann getestet und bei Bedarf angepasst werden, bevor sie live geht. Auf diese Weise kann beispielsweise eine Fachabteilung die gewünschte App erstellen, ohne IT-Experten zu beauftragen. Der große Vorteil dabei: Organisations-, Fach- und Prozesswissen fließen direkt aus der Abteilung in die App-Entwicklung, ohne Umwege. Zudem können die Mitarbeitenden die Anwendung im Nachgang selbstständig anpassen. Meistens reicht bereits eine kurze Schulung beziehungsweise Einführung aus, um sich auf einer No-Code-Plattform wie der ESCRIBA ECAP zurechtzufinden.
Allerdings sind die Möglichkeiten der No-Code-Anwendungen begrenzt. Hier bewegt man sich in dem Rahmen, den die No-Code-Plattform vorgibt.
Vorteile von No-Code-Anwendungen im Überblick:
- Keine Programmierkenntnisse erforderlich: Benutzer können Anwendungen ohne jegliche Programmierkenntnisse erstellen
- Schnelle Entwicklung: Anwendungen können schnell und einfach erstellt werden, oft in wenigen Stunden oder Tagen
- Einfache Anpassung: Änderungen und Anpassungen können einfach und schnell vorgenommen werden
- Kosteneffizienz: Geringere Entwicklungskosten, da keine teuren Entwickler benötigt werden
- Benutzerfreundlichkeit: Intuitive, visuelle Entwicklungsumgebungen erleichtern die Nutzung
- Förderung von Innovation: Erleichtert die Implementierung kreativer Ideen durch Mitarbeitende ohne Programmierkenntnisse
Low-Code-Plattformen bieten vorkonfektionierte Code-Blöcke
Im Gegensatz zu No-Code ist Low-Code für Anwendungsentwickler gedacht, die bereits über Programmierwissen und ein Grundlagenwissen in Bezug auf Datenmodelle und Abläufe verfügen. Sie können leistungsstärkere Anwendungen durch den Einsatz vorkonfektionierter Code-Blöcke auf einer Low-Code-Plattform erstellen und den Programmieraufwand dadurch enorm reduzieren. Auch hierfür eignet sich die ESCRIBA ECAP hervorragend. So muss deutlich weniger Quellcode neu geschrieben werden, wodurch die Fehlerquote sinkt und Anwendungen schneller fehlerfrei bereitgestellt werden können.
Gerade in Unternehmen ist dieser Ansatz beliebt. Denn Low-Code-Anwendungen können in bestehende Systeme integriert werden, ohne die IT-Infrastruktur umbauen oder anpassen zu müssen. Zudem lassen sich der Entwicklungsaufwand und die damit verbundenen Kosten wesentlich genauer abschätzen als bei High-Code. Kein Wunder also, dass No- und Low-Code als zukunftsweisend gelten. In Verbindung mit Künstlicher Intelligenz reichen schon Sprachbefehle aus, um passende Anwendungen auf Low-Code-Basis zu entwickeln. Das Potenzial ist hier also nahezu unbegrenzt.
Vorteile von Low-Code-Anwendungen im Überblick:
- Weniger Programmieraufwand: Reduziert die Menge an geschriebenem Code, was die Entwicklung beschleunigt
- Schnellerer Roll-Out: Verkürzt die Entwicklungszeit und beschleunigt so die Bereitstellung von Anwendungen
- Fehlerreduzierung: Weniger Code-Erstellung bedeutet geringere Fehleranfälligkeit
- Flexibilität: Verknüpfung von vorgefertigten Bausteinen mit eigenem Code ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen
- Einfachere Integration: Erleichtert die Integration von Anwendungen in bestehende IT-Infrastrukturen
- Skalierbarkeit: Anwendungen können leicht skaliert und erweitert werden
- Kostenkontrolle: Entwicklungsaufwand und -kosten lassen sich besser abschätzen
- Einbeziehung der Fachabteilungen: Fachabteilungen können direkt in den Entwicklungsprozess eingebunden werden
- Einfache Updates: Anwendungen lassen sich leichter warten und aktualisieren
Mehr über die Funktionsweise von No- und Low-Code sowie die ESCRIBA ECAP erfahren Sie hier.